Die Akupunktur ist ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Krankheit wird in der TCM als eine energetische Störung, Schmerz beispielsweise als „Schrei“ des Gewebes nach fließender Energie angesehen. Diese (Lebens-)energie, das Qi, fließt auf ganz bestimmten Bahnen, den Meridianen, ähnlich etwa denen des Blutkreislaufs, durch unseren Körper.
Die Wirkungsweisen einer Akupunkturbehandlung sind sehr vielschichtig, exemplarisch möchte ich es am Modell der Schmerzbehandlung aufzeigen:
Die Akupunkturbehandlung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch. Dabei werden die gesundheitlichen Beschwerden, die Krankengeschichte und individuelle Lebensgewohnheiten besprochen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, sowie eine Puls- und Zungendiagnostik, um die geeigneten Akupunkturpunkte zu bestimmen.
Nach erfolgter Hautdesinfektion werden die Nadeln in die zuvor definierten Punkte gestochen und verbleiben in der Regel zwischen 20 und 40 Minuten im Körper. Während dieser Zeit kann der Patient entspannen und die Wirkung der Behandlung spüren.
Viele Patienten berichten von einem Gefühl der Entspannung und einer Linderung ihrer Beschwerden nach der Behandlung.
Durch den Stich in die Akupunkturpunkte werden im Gewebe sogenannte Transmittersubstanzen, wie Endorphine oder Serotonine ausgeschüttet, welche die Schmerzleiter blockieren.
Ferner besteht eine gefäßspezifische Wirkung: Der Stich bewirkt eine Mehrdurchblutung am Einstichort, was mit einem erhöhten Sauerstoff und Nährstoffangebot verbunden ist und so zu einem Wärme- bzw. „elektrisierenden“ Gefühl führt, was auch als „DeQi Gefühl“ bezeichnet wird.
Die Auslösung dieses Gefühls während der Behandlung ist sehr wichtig und für die Wirksamkeit der Akupunktur mitbestimmend.
Grundsätzlich gibt es wenige Erkrankungen bzw. funktionelle Störungen, bei denen sich die Akupunktur strikt verbietet. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Regulationstherapie, die an ein funktionierendes System gebunden ist. Deshalb wird empfohlen, alle Erkrankungen mit nicht eindeutiger Ursache, zunächst mit schulmedizinischen Untersuchungsmethoden abzuklären, um eine eventuell geschädigte Organstruktur vor Behandlungsbeginn sicher auszuschließen.