Biologische Grundlagen der ganzheitlichen Therapie und der Regulationstherapie

Unterschiedliche Denkansätze der Medizinrichtungen

Viele Phänomene der ganzheitlichen Medizin können mit wissenschaftlichen Methoden nicht vollständig erklärt werden – dazu zählen unter anderem die Wirkungsweise der Akupunktur, Ohrakupunktur und das Sekundenphänomen der Neuraltherapie. Dies liegt unter anderem an den unterschiedlichen Denkansätzen der Medizinrichtungen. Während die Schulmedizin dem linearen Ursache-Wirkungs-Prinzip folgt, basiert die ganzheitliche Therapie auf einem vernetzten biologischen System, das seit Jahrtausenden angewendet wird.

Naturwissenschaftlich orientierte Schulmedizin

Gemäß der Virchowschen Zellularpathologie wird die Zelle als fundamentale Funktionseinheit betrachtet. Krankheiten entstehen, wenn die Zelle selbst gestört ist. In der Schulmedizin besteht die Therapie häufig darin, defekte Zellen oder Funktionen zu reparieren. Allerdings bleibt bei diesem Ansatz oft unberücksichtigt, wie individuelle Faktoren und Lebensqualität den Heilungsprozess beeinflussen.

Denkmodell vernetzter biologischer Systeme

Die ganzheitliche Medizin sieht den menschlichen Körper als vernetztes biologisches System, das sich in einem Fließgleichgewicht befindet. Steuerungsmechanismen beruhen nicht nur auf biochemischen, sondern auch auf elektromagnetischen Prozessen. Ein zentraler Bestandteil dieser Regulation ist das Grundsystem nach Pischinger, das als Basis vieler ganzheitlicher Therapien dient.

Dieses System umfasst:

  • Faszien, die das gesamte Bindegewebe durchziehen
  • Die extrazelluläre Gewebsflüssigkeit, die für den Zellstoffwechsel essenziell ist
  • Kapillaren und das vegetative Nervensystem, die für Reizweiterleitung und Heilungsprozesse entscheidend sind

Viele bewährte Heilmethoden wie die Faszientherapie, Akupunktur, Ohrakupunktur, Fußreflexzonentherapie und Dry Needling beruhen auf diesem Prinzip und haben sich als wirksame Ansätze zur Förderung der Selbstheilungskräfte des Körpers erwiesen.

Das Systems der Grundregulation

Die Aufgabe des Systems der Grundregulation besteht in der Erhaltung der Homöostase durch Regulation des Zelle-Milieu-Systems. Im Streben des Organismus nach Selbsterhaltung ist es das übergeordnete Ordnungsprinzip.

Belastungen des Grundsystems

Chronische Belastungen führen zu Störungen des Systems und seiner neurovegetativen Koppelung mit anderen Systemen. Als Ursachen kommen Toxinbelastungen jeder Art, chronische Fokusgeschehen und anhaltende psychische Stressoren in Betracht.

Regulationstherapie

Jeder Reiz auf einen beliebigen Teil des Organismus führt zu einer fortgeleiteten Reaktion des gesamten vernetzten Organismus und induziert eine Gegenantwort. Diese in der Evolution erlernten permanenten Gegenreaktionen des Organismus sind ein dauerndes physisches und psychisches Lebenstraining.

Wie funktioniert die Regulationstherapie?

Die Wirksamkeit des Immunsystems beruht von Geburt an auf häufigen Auseinandersetzungen mit Fremd- und Antigenen. Nur immer wieder eintretende Reizungen führen zu Immunkompetenz und genügend starken Immunantworten im Falle einer Infektion. Bleibt diese Reizung über längere Zeit aus, vermindert sich die Resistenz. Ein markantes Beispiel ist dafür ist die Anfälligkeit für Infekte nach der Coronazeit, in der man sich mit einer Maske vorm Coronavirus geschützt hat, dies aber auch allen anderen Viren und Fremdkörper fern hielt.

Viele ganzheitliche Verfahren bewirken eine unspezifische Reizung und rufen eine Gegenregulation unter Mobilisierung und Verstärkung der Selbstheilungskräfte hervor. Nach „Hoff“ wird diese Reaktion als vegetative Gesamtumschaltung bezeichnet. Hierbei wirken nach "Arndt Schulz" milde bis mittelstarke Reize effizienter als starke.